Wir finden in der Bibel, der Heiligen Schrift, keinen Fall von Abtreibung. Aber ist diese nicht zumindest im moralischen Sinn „Mord“, das bewusste Töten eines Menschen? Über dieses Thema gibt es manche Beispiele in der Schrift.
Man kann auch an andere Beispiele denken. Als David ungewollt Vater wurde, versuchte er, dies mit viel List zu vertuschen (lies 2. Samuel 11). Später sagt er über diese Zeit: „Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommerdürre“ (Ps 32,3.4). Er spürte seine Schuld und wurde tief unglücklich.
Wenn auch kein Mensch die Sünde ahnen mag, Gott kennt sie und wird sie nicht unbeachtet lassen. Er sieht nicht nur die Folge, nämlich die Schwangerschaft, sondern auch die Ursache: die Sünde der Hurerei, die dazu führte. Gott möchte zu einer Schulderkenntnis und zum Schuldbekenntnis leiten. Erst danach ist es möglich, wieder mit Freude im Herzen zu leben. Abtreibung und Verheimlichung können nie die richtige Lösung sein. (Ps 51,12; 32,5).
Ab wann beginnt ein Embryo Mensch zu sein? Welche Schwangerschaftswoche ist entscheidend? In Psalm 139,16 finden wir die Antwort: „Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die entworfen wurden, als nicht einer von ihnen war“. Das Wort Keim bedeutet: Knäuel, ungeformte Masse. Bereits bevor irgendeine Form erkennbar ist, ist das Kind in Gottes Buch der lebenden Menschen eingeschrieben. Vom Zeitpunkt der Vereinigung von Ei- und Samenzelle an ist es ein eigenes Lebewesen. Dabei müssen wir bedenken: Gott gibt das Leben. Kein Mensch ist dazu in der Lage. Deshalb gehört das Leben auch Gott und nicht der Mutter oder den Eltern. Jeder, der diesem Leben absichtlich ein Ende bereitet, handelt gegen Gott, greift in seine Rechte ein. Auch im 21. Jahrhundert ist Abreibung Mord.
Vielleicht fragt jemand: Und was ist, wenn das Kind nun wirklich nicht „passt“ oder krank geboren wird? Gott kennt diese Situation. Er lässt keine Schwierigkeiten zu, die wir nicht tragen können, wenn wir uns auf ihn stützen. Menschlich betrachtet scheint manche Lage hoffnungslos. Doch gerade in diesen Fällen möchte Gott sich besonders offenbaren und denen Kraft geben, die seinem Wort gehorchen. Das haben schon viele erfahren, die solche Not erlebt haben.