Als Hiskia König über Juda wird, zeigt er echte Gottesfurcht. Er vertraut auf den Herrn und hält seine Gebote. Gott schenkt ihm Gelingen auf seinen Wegen. Das ist ein verheißungsvoller Start des jungen Königs und darin ist er ein Vorbild für uns. Es lohnt sich, Gott zu vertrauen!
Zu dieser Zeit ist Juda dem König der Assyrer tributpflichtig. Doch Hiskia will niemand außer Gott über sich anerkennen und verweigert dem Assyrer die Gefolgschaft. Tiefer Glaube gibt Kraft, sich von falschen Bindungen zu lösen, um allein Gott zu dienen.
Er kämpft und gewinnt gegen die Philister. Die Philister sind ein Bild von Menschen, die sich zwar Christen nennen, aber keine persönliche Beziehung zu Christus haben. Es sind solche, „die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen“ (2. Timotheus 3,5). Es wird immer so sein, dass gelebter Glaube den Gegensatz zu totem Glauben offenbar macht und ihn überwindet.
Der Assyrer kommt
Doch der Assyrerkönig Sanherib, in dem wir ein Bild Satans erkennen, gibt sein Gebiet nicht freiwillig auf. Er kommt mit einem großen Heer und droht damit, Jerusalem gewaltsam zu erobern. Wenn Satan auch keinem Kind Gottes das ewige Leben rauben kann, versucht er doch, uns am Genuss der geistlichen Segnungen zu hindern. Manchmal tut er es, wie hier bei Hiskia, mit Gewalt und Drohungen – Hiskia verlässt der Glaubensmut. Er sieht auf das große Heer und bekommt Angst; er will unbedingt einen Krieg vermeiden. Deshalb sendet er Boten zu Sanherib und bietet ihm Geld an. So kann es uns auch ergehen. Wir sehen – wie Petrus – auf den Wind und die Wellen und fangen an zu sinken. Sanherib nutzt das Angebot Hiskias erbarmungslos aus und fordert eine Zahlung in Höhe von 300 Talenten Silber und 30 Talenten Gold. Das Gewicht des verlangten Goldes allein beträgt gut 1.000 Kilogramm, was heute einem Wert von über 40 Millionen Euro entspricht. Dazu kommt noch die gewaltige Forderung nach Silber. Hiskia schafft es, diese Forderung zu befriedigen. Dazu plündert er allerdings das Haus Gottes, den Tempel in Jerusalem, und gibt seinen eigenen Reichtum her. Sogar das Gold, mit dem er in guten Zeiten die Türflügel und Pfosten des Hauses des Herrn mit Gold überzogen hatte, lässt er abbrechen.
Gold und Silber haben in Gottes Wort eine geistliche Bedeutung. Gold spricht von der Herrlichkeit Gottes, die sich unter anderem in seiner Heiligkeit und Macht zeigt. Silber ist ein Bild der Erlösung. Auf uns übertragen: Satan möchte uns den Genuss unseres geistlichen Reichtums rauben. Wenn wir die Herrlichkeit Gottes und seine große Erlösung aus dem Auge verlieren, ist er seinem Ziel ein Stück näher gekommen. Dann wird unser Glaubensleben kraftlos.
Als Hiskia die Türen mit Gold überzogen hat, hat er damit ausgedrückt, wie wertvoll ihm der Zugang zu Gott war. Doch jetzt nutzt er den Weg zu Gott nicht, wir lesen nichts von einem Gebet oder von einem Fragen nach Gottes Willen in dieser schwierigen Situation.
Obwohl Hiskia dem Feind nachgegeben hat, bleibt dieser bei seiner Drohung, Jerusalem im Kampf zu erobern. Wir müssen nicht glauben, Satan wäre damit zufrieden, uns die Freude an einzelnen Heilswahrheiten zu rauben. Er will uns ganz von unserer praktischen Beziehung zu Gott lösen – so wie der Assyrerkönig den Ort des Gottesdienstes damals, den Tempel in Jerusalem, erobern wollte.
Der Rabsake spricht
Nun finden wir mehrere Reden des Rabsake, eines Sprechers des Assyrerkönigs. Die erste richtet sich an Hiskia und seine Fürsten. Darin finden wir viele Punkte, die Satan benutzen möchte, um uns ganz zu Fall zu bringen. Er unterstellt Hiskia, er würde sich auf Ägypten als Hilfsmacht stützen. Das war eine falsche Behauptung.
Dann greift er Hiskias Vertrauen auf Gott an. Hiskia hatte die vielen Altäre im ganzen Land weggetan und nur noch auf dem Altar im Tempel opfern lassen, so wie es das Gesetz sagt. Doch der Feind hat kein Verständnis für wahren Gottesdienst (und kann offenbar auch nicht zwischen Altären für Götzen und einem gottgeweihten Dienst unterscheiden). Er geht davon aus, dass ein Gott am zufriedensten ist, wenn ihm viele Altäre gebaut werden. Doch das ist ein rein menschlicher Gedanke. Gott möchte, dass sich die Gläubigen an einem Ort, auf einer identischen geistlichen Grundlage, versammeln. So wünscht der Herr, dass wir Gemeinschaft an seinem Tisch haben – eine weltweite Gemeinschaft, die in dem einen Brot ihren Ausdruck findet (vgl. 1. Korinther 10,17).